Montag, 13. August 2012

Hier bin ich Nerd, hier darf ich's sein


Tanelorn-Sommertreffen 2012, Teil 1

Mein Blog sollte, so jedenfalls der Plan, auch dazu da sein, über Spielerlebnisse zu berichten. Und wo spielt man mehr als auch Cons und anderen Spielertreffen. Deswegen ist es nur angemessen, meinem liebsten Treffen eine Artikelserie zu gönnen: Dem Tanelorn-Treffen.

Zweimal im Jahr treffen sich einige Tanelornis (diesmal waren es ca. 70) auf der Jugendburg Hessenstein zum gemeinsamen Spielen, Kennenlernen und allem, was das Rollenspielerherz begehrt. Das Ganze geht jeweils von Donnerstag bis Sonntag. Die Spielrunden werden vorher im Forum abgesprochen oder finden sich spontan.

Dieses Sommertreffen war mal wieder großes Kino, und aktuell befinde ich mich noch in dem Stadium, den man im Forum manchmal „Nachtreffen-Blues“ nennt. Aber mit den frischen Eindrücken im Hinterkopf schreibt es sich besser. Also los:

Das Treffen begann für mich mit dem üblichen Freizeitstress, allerdings diesmal hoch zwei. Ich hatte mir sechs Spielrunden aufgehalst, was definitiv zu viel war. Normalerweise sind vier Runden drin, jeweils Freitags und Samstags zwei. Ich hatte Donnerstag Abend eine Runde, Freitag drei und Samstag nochmal zwei. Vier davon als Spielleiter...

Also bereitete ich vor, druckte und laminierte was die Geräte hergaben. Und war in der tat rechtzeitig fertig. Um 2 Uhr morgens vor der Abfahrt. Also am nächsten Tag so lange wie möglich geschlafen, gepackt, ab zu meinem Fahrer Jens und nach einem kurzen Einkauf waren wir gegen 13 Uhr unterwegs. Alles nach Plan, wie auch unsere Ankunft gegen 16 Uhr.

Also alle begrüßt, Zimmer bezogen und im Burghof mit den anderen palavert. Man sieht diese Horde Leute halt zu selten, was extrem schade ist. Kurze Zeit später war es dann wieder so, als wäre man nie weg gewesen.

Am Abend ging dann mein Rundenprogramm los, zu dem ich jetzt nicht allzuviel sagen will. Dazu folgen in den nächsten Tagen separate Artikel. Auf dem Programm standen:


Volles Programm also. Nächstes Treffen halte ich mich zurück. Oder versuche es. Mal sehen.

Sonst war das Treffen gewohnt routiniert. Die alten Hasen kennen sich aus, die Neulinge fügen sich schnell ein. Ich habe viele tolle Gespräche geführt, insgesamt ca. 17 Stunden geschlafen und einfach nur viel Spaß gehabt.

Besonders toll fand ich diesmal die Versteigerung am Samstag Morgen. Zugunsten der Serverkasse konnte jeder Bücher und Spiele mitbringen, die von Niniane und Dreamdealer angeboten und unters Volk gebracht wurden. Es stand eine bunte Palette zur Auswahl, zu der auch Uhrwerk und Ulisses mit einigen Spenden beigetragen hatten. Ich kann gar nicht sagen, wie viel zusammen gekommen ist, aber am Ende war alles weg (glaube ich). Topseller war übrigens das brandneue Space 1889-Regelwerk auf Deutsch.

Der Auktionstisch kurz vor Beginn der Auktion

Ich selbst bin eigentlich bei allen Dingen überboten worden, die mich interessierten. Macht ja nichts, das Geld kommt ja dem Forum zugute. Und immerhin habe ich jetzt eine englische Ausgabe vom Herrn der Ringe, die mich nur 1,- Euro gekostet hat.

Natürlich ging es dann wieder viel zu schnell vorbei. Das Aufräumen am Sonntag ging erstaunlich schnell von der Hand. Im Hof sammelten sich kleine Grüppchen, das allgemeine Verabschieden ging los. Und um 11 Uhr waren wir schon wieder unterwegs nach Hause...

Wermutstropfen in der Nachbetrachtung: Das Essen auf der Burg war dieses mal durchwachsen, was bei einigen Teilnehmern zu Magenproblemen führte, unter anderem bei mir. Sonst ist es solide JuHe-Kost, dieses Mal war es teils unerträglich. Freitag Mittag war es einfach schauderhaft, Samstag haben wir Abends zum Glück gegrillt. Das kann die Burgküche besser, hoffentlich erinnern sie sich im Winter daran.

Fazit: Keine große Überraschung - Im Winter bin ich wieder dabei. Das Treffen ist klasse, um einfach die Seele baumeln zu lassen (obwohl es durch den Schlafmangel physisch recht anstrengend ist) und seinem Lieblingshobby in Ruhe unter gleichgesinnten nachzugehen.

Mittwoch, 1. August 2012

Meine 10 für die Insel

Da ich sowieso mal wieder über Rollenspiele bloggen sollte, kann ich auch einfach auf den Zug aufspringen, der auf Norberts Analogkonsole los ging und der derzeit durch die deutschen Blogs dampft. Diverse Blogs, die ich öfter lese sind auch dabei, und was wäre das Leben ohne etwas Gruppenzwang?

Also hier meine Liste der 10 Rollenspiele, die ich auf jeden Fall behalten würde.

1. Legend of the Five Rings 4th Edition - Ich liebe den Hintergrund und das Spielgefühl von L5R (obwohl ich den Metaplot seit dem Scorpion Clan Coup geflissentlich ignoriere). Dazu die Regeln der 4th Edition, die in meinen Augen die bisher beste Inkarnation des Roll&Keep-Systems sind, sowie das überragende Artwork der Bücher - Klare Entscheidung!

2. Pendragon - Meine "Große Liebe". Egal welche Edition, Pendragon ist ein Spiel, das ich jederzeit spielen würde. Einfache Regeln, die trotz ihres Alters immer noch modern sind, die das Genre perfekt abbilden und genau das leisten, was sie sollen. Ritterepik vom feinsten. Aber mit meiner Faszination von diesem System könnte ich mehrere Posts füllen, deswegen soll das an Schwärmerei (vorerst) reichen.

3. Fiasco - Ich habe noch nie eine schlechte Runde Fiasco gespielt. Einige meiner absoluten Runden-Highlights waren Fiasco-Runden, und da ist noch viel Luft für mehr.

4. Montségur 1244 - Würfellos, spielleiterlos, erzählerisch. Dazu ein historisches Setting, Drama und schwere Entscheidungen. Trotz der vorgegebenen Charaktere hat Montségur einen enormen Wiederspielwert.

5. Dogs in the Vineyard - Noch ein Indie. Mein erstes, übrigens. Das Bietsystem von DitV zieht den Spieler zwar auf die Metaebene, ist aber gut durchdacht und sorgt für Spannung und Drama. Dazu die Ausrichtung auf moralische Fragen und Dilemmas, und man hat ein tolles Spiel.

6. Desolation - Endzeit-Fantasy. Nach der Nacht des Feuers müssen die Überlebenden eine neue Zivilisation erschaffen, während sie täglich ums Überleben kämpfen. Umgesetzt mit den Ubiquity-Regeln, die ich sowieso sehr gerne spiele, dazu ein interessanter Ansatz, den Hintergrund zu vermitteln, und stimmungsvolles Artwork.

7. Buffy the Vampire Slayer Revised Core Rulebook - Ja, ich bin ein Fanboy. Eigentlich reicht das als Begründung. Die Umsetzung mit den Cinematic Unisystem macht einfach Spaß. Und Teenie-Drama hat noch nie jemandem geschadet.

8. Savage Weird War II - Nazi-Zombies und Wehrwölfe. Was braucht man mehr? Savage Worlds ist zwar nicht mein Go-to-System der Wahl, aber zusammen mit diesem Setting rocken die Regeln ordentlich.

9. Warhammer Fantasy Roleplay 2nd Edition - Einfache Regeln, die angemessen Grim & Gritty sind. Schnell vorzubereiten, unkompliziert und schnell zu spielen.

10. Hellas - Worlds of Sun and Stone - Griechen im Weltraum. Noch Fragen? Immerhin ist das hier Sparta!



Bei der Auswahl sind einige Systeme hinten runter gefallen. Song of Ice and Fire von Green Ronin, zum Beispiel, das letztlich zu verbuggt ist, um mir langfristig Freude zu machen. PDQ# und FreeFATE waren auch heiße Kandidaten. Dungeonslayers und Space Gothic spiele ich zwar gerne, aber nur mal so nebenbei. Star Wars Saga Edition ist Spaß in Tüten, aber mir zu aufwändig. Hollow Earth Expedition hat zwar Nazis und Dinosaurier, aber Desolation finde ich dann doch cooler.

Insgesamt zeigt mir diese Übung mal wieder, dass es viel zu viele Spiele gibt, für die ich viel zu wenig Zeit habe.